Resonanzen erklären unsere Tonleitern

By |1. April 2025|Categories: Drei-Welten-Theorie, Musik, Resonanz, Tonleitern|

Haben Sie sich schon gefragt, weshalb die Tonleitern in allen Musikkulturen, ob im Urwald, im Konzertsaal oder im Fussballstadion über genau eine Oktave gehen. Oder weshalb Kinder ohne Musikbildung den Dur-Dreiklang ganz spontan "schön" finden, überall auf der Welt? Die Erklärung liegt in den Resonanzen. So sehr sich Musikkulturen unterscheiden, haben sie doch einen gemeinsamen Kern. Dieser besteht aus den Resonanzen, welche zwischen den Tönen der Tonleitern und Akkorden entstehen. Resonanz zwischen zwei schwingenden Saiten Mathematik und Physik in der Musik Die klassische Musiktheorie weiss zwar, dass mathematische Brüche in den Intervallen stecken, doch sie erklärt nicht, wie

Resonanz und Tonleitern

By |22. April 2024|Categories: Drei-Welten-Theorie, Musik, Resonanz, Tonleitern|

Im Gespräch mit informierten Musikern höre ich von Ihnen oft, dass die Musiktheorie Tonleitern bereits perfekt erklärt, und zwar über die Obertonreihe. Diese jahrhundertealte Vorstellung ist nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig. Nun ist die Obertonreihe selber zwar keine Tonleiter, doch die Theoretiker wenden mathematische Tricks an, um von der Obertonreihe doch noch unser Dur und Moll abzuleiten. Ich empfinde diese Tricks als kompliziert und willkürlich. Zudem fehlt eine physikalische Begründung für die nötigen Rechenschritte. Viel einfacher, stimmiger und physikalisch begründet ist die Erklärung nicht über die Obertonreihe, sondern über die Resonanz. Wie die Resonanz physikalisch hinter den

Wie unsere Tonleitern entstanden sind

By |16. Januar 2023|Categories: Drei-Welten-Theorie, Musik, Tonleitern|

Tonleitern Als Amateurpianist interessiert mich das Thema Tonleitern seit langem: Es gibt eine Vielfalt von Tausenden von unterschiedlichen Tonleitern Alle diese Tonleitern gehen über genau eine Oktave - weshalb? Was haben die verschiedenen Tonleitern sonst noch gemeinsam? Und weshalb? Und worin unterscheiden sie sich? Gibt es eine Logik darin? Als Informatiker interessiert mich die Struktur innerhalb der Tonleitern. Die Mathematik hinter den Tonleitertönen besteht offensichtlich aus einfachen Brüchen: Lässt sich diese einfache Mathematik aus der Physik herleiten? Wenn ja, wie? Lassen sich auch unsere subjektiven Empfindungen mit dieser einfachen Mathematik vereinbaren? Wenn ja, wie? Das Erstaunliche ist: Diese scheinbar rhetorischen

Was ist Resonanz?

By |2. November 2021|Categories: Drei-Welten-Theorie, Musik, Resonanz, Tonleitern|Tags: , , , |

Die physikalische Basis der Resonanz Resonanz basiert auf den Eigenschwingungen von physikalischen Medien und ihrer gegenseitigen Koppelung. Koppelung der Eigenschwingungen von physikalischen Objekten Die Eigenschwingungen sind stehende Wellen, deren Frequenz von den Eigenschaften des physikalischen Mediums (Grösse, Form, Material, etc. ) bestimmt wird. Zwei solche Medien können über ihre Eigenschwingung in eine  Resonanz treten. Die Resonanz entsteht durch eine Koppelung der beiden Eigenschwingungen, sodass die beiden physikalischen Medien in ihrem Schwingungsverhalten eine gekoppelte Einheit bilden. Die Koppelung erfolgt über einen physikalischen Energieaustausch, sei es direkt oder indirekt, z.B. über die Luft. Bedingung für das Entstehen der Koppelung ist, dass die

Was bringt die gleichstufige Temperierung?

By |25. August 2021|Categories: Drei-Welten-Theorie, Musik, Tonleitern|Tags: , |

Die temperierte Stimmung hat sich in der unserer abendländischen Musikkultur durchgesetzt - trotz des offensichtlichen Nachteils, dass ihre Intervalle nicht mehr rein sind. Das war nur möglich, weil gewichtige Vorteile den Makel der Unreinheit wettgemacht haben: 1. Eine einzige Stimmung reicht für alle Tonarten: der Grundton ist frei wählbar. Im Prinzip muss bei der reinen Stimmung für jede Tonart und jeden Grundton neu gestimmt werden. Bei einem Cembalo sind das einige Saiten und bei einer Orgel ist das wirklich eine grosse Aufgabe in Anbetracht der vielen Register und Pfeifen. Je weiter die Tonarten voneinander entfernt sind - d.h. je mehr

Weshalb Resonanz auch bei Unschärfe funktioniert

By |1. August 2021|Categories: Drei-Welten-Theorie, Musik, Tonleitern|Tags: , , , |

Wann entsteht Resonanz? Resonanz zwischen zwei physikalischen Medien hängt vom Frequenzverhältnis ihrer Eigenschwingungen ab. Wenn die beiden Frequenzen einen einfachen Bruch bilden, z.B. 2/1 oder 3/2, kann Resonanz entstehen. In einem früheren Beitrag  habe ich dargestellt, wie die zehn einfachste Frequenzverhältnisse mathematisch zwingend genau zu den zehn Tönen führen, die in unseren Tonleitern vorkommen, seien es Dur, die verschiedene Molltonleitern, Kirchentonarten, Durpentatonik, Mollpentatonik, Bluestonleiter etc.. Reine und temperierte Stimmung Funktioniert die Resonanz aber auch in der gleichstufig temperierten Stimmung? Im Beitrag zur gleichstufigen Stimmung haben wir gesehen, wie sich die beiden Stimmungen unterscheiden. Abb. 1 zeigt die die reine Stimmung

Wie die temperierte Stimmung entstand

By |18. Mai 2021|Categories: Drei-Welten-Theorie, Musik, Tonleitern|Tags: , |

Tonleitern vor der Temperierung Natürliche Tonleitern Die Tonleitern der menschlichen Kulturen haben sich über die Jahrtausende auf natürliche Weise, d.h. ganz ohne bewusste mathematische Überlegungen entwickelt. Dass trotzdem sehr viel Mathematik dahinter steckt, hat mit den Resonanzen der Tonleitertöne zum Grundton zu tun. Diese Resonanzen sind für uns attraktiv und Musik, die auf solchen Resonanzen beruht, hat die Fähigkeit, menschliche Gemeinschaften zusammen zu bringen. Mathematisch kann die Resonanz auf Brüche mit möglichst kleinen ganzen Zahlen zurückgeführt werden und wir konnten rechnerisch ableiten, welche neun Intervalle die deutlichsten Resonanzen aufweisen müssen. Nicht zufällig bestehen alle global verbreiteten Tonleitern - d.h. die Standardpentatoniken, unser

Zwei schlechter resonante Intervalle für die Lücken

By |27. März 2021|Categories: Drei-Welten-Theorie, Musik, Tonleitern|Tags: , , , , |

Ausgangslage: Zwei Lücken Im Vorbeitrag haben wir erkannt, dass in der Reihe der bisher gefundenen zehn Tonleitertönen zwei Lücken bestehen. Können wir dort auch resonante Töne finden? Folgendes wissen wir bereits: Wir kennen bereits die zehn "resonantesten" Intervalle in der Oktave. Mit diesen zehn Intervallen können die fünf Standard-Pentatoniken, und unser Dur und Moll gebildet werden. Dort stören die Lücken also nicht, nur in der Anordnung aller zehn potentiellen Tonleitertöne fallen sie auf. Intervalle kommen nicht allein, weder in einem Akkord, noch in einer Melodie. Wenn wir also ein resonantes Intervall haben, können wir darauf ein zweites ansetzen (addieren) und

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Anordnung der Töne innerhalb der Oktave

By |26. März 2021|Categories: Drei-Welten-Theorie, Musik, Tonleitern|Tags: , , |

Die zehn resonantesten Töne innerhalb der Oktave Wir untersuchen in dieser Textserie die Tonleitern unter dem Aspekt der drei Welten. Alle drei Welten sind mitbeteiligt, wie wir das z.B. gesehen haben bei der Beantwortung der Frage, weshalb die Tonleitern aller Musikkulturen immer genau eine Oktave abdecken. Nur mathematisch oder physikalisch lässt sich das nicht erklären. Unter Hinzunahme der dritten Welt, nämlich unserer mentalen Welt, wird die Bedeutung der Oktave einleuchtend. Auch die Auswahl der in der Tonleiter verwendeten Töne  wird über das Phänomen der Resonanz von allen drei Welten bestimmt, wie wir in den Vorbeiträgen gesehen haben. Schauen wir jetzt an,

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Reine und unreine Stimmung

By |16. März 2021|Categories: Drei-Welten-Theorie, Musik, Tonleitern|Tags: , , , , , , , , , , , |

Die zwei auseinanderstrebenden Ideale einer Theorie Musiktheorie bewegt sich wie jede Theorie zwischen zwei Extremen. Einerseits erlaubt es eine Theorie, ganz verschiedene Beobachtungen zusammenzufassen und auf einfache Art zu erklären - je einfacher umso besser. Andererseits wollen wir die Erklärung aber auch anwenden, und zwar auf möglichst alles, was wir beobachten. Eine Theorie ist also dann gut, wenn sie möglichst einfach ist, andererseits aber auch möglichst alles erklärt. Diese beiden Extremziele jeder guten Theorie gleichzeitig zu erfüllen ist die Herausforderung. Typisch ist der Moment, wo bei der Anwendung der Theorie plötzlich eine Beobachtung auftaucht, die mit der Theorie nicht vereinbar

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