Vier Versuche, Semantik formal zu packen

By |24. Juli 2023|Categories: Semantik|Tags: , , , , , , |

Semantik: Was steckt hinter den Wörtern? Das Thema Semantik interessiert heute viele Leute. Viele realisieren, dass Wörter nicht alles sind, sondern dass hinter den Wörtern Bedeutungen stecken, die sehr variabel sind und auf die es eigentlich ankommt. Gerade im Internet spielt das eine grosse Rolle. Je grösser das Netz wird, umso schwieriger wird die Suche. Was ist, wenn die gesuchte Adresse unter einem ganz anderen Wort zu finden ist, als ich annehme? Denken wir nur an die vielen Synonyme. Dazu kommen Ober- und Unterbegriffe und unterschiedliche Sprachen. Ideal wäre es, wenn ein sprachunabhängiges System der Bedeutungen existieren würde, ein System,

Ijon Tichy trifft die künstliche Intelligenz

By |3. November 2022|Categories: Künstliche Intelligenz, Logik|Tags: , , |

Littering im Weltraum ist nicht erst seit Elon Musks Starlink-Programm ein Thema und aktuell werden verschiedene Methoden zur Reinigung des zunehmend vermüllten Weltraums rund um unserer Erde diskutiert. Die Aufgabe ist nicht einfach, weil - aufgrund des zweiten Hauptsatzes, nämlich der unausweichlichen Entropiezunahme - jede Vermüllung die Tendenz hat, exponentiell zuzunehmen.

Hat der Chatbot LaMDA ein Bewusstsein?

By |29. Juni 2022|Categories: Künstliche Intelligenz|Tags: , , |

Die Diskussion um künstliche Intelligenz bleibt  aktuell, nicht zuletzt dank den Erfolgen von Google in diesem Bereich. Aktuell ist die Diskussion um LaMDA, eine KI, die genau darauf trainiert wurde, Dialoge so zu führen als wäre sie ein echter Mensch. Offenbar so überzeugend, dass der Google-Mitarbeiter Blake Lemoine selbst anfing, ihr ein eigenes Bewusstsein zuzugestehen und sogar erwägt haben soll, einen Anwalt für ihre Rechte als Person zu engagieren. Zu LaMDA und Lemoine, siehe z.B. https://www.derstandard.at/story/2000136501277/streit-bei-google-um-eine-ki-die-ein-eigenes-bewusstsein Doch nicht alle Beobachter stimmen mit Lemoine überein. Frau Sarah Spiekermann von der Wirtschaftsuniversität Wien sagt im Interview mit Radio SRF vom 23.6.22: "Da

Drei Beobachtungen zur Künstlichen Intelligenz / 3

By |28. Februar 2022|Categories: Künstliche Intelligenz|Tags: , , , |

Was hat die biologische der künstlichen Intelligenz voraus? Das Unwahrscheinliche einbeziehen Neuronale Netze bewerten die Wahrscheinlichkeit eines Ergebnisses. Dies entspricht einem sehr flachen Denkvorgang, denn nicht nur das Wahrscheinliche ist möglich. Gerade eine unwahrscheinliche Wendung kann ganz neue Perspektiven öffnen, im Leben wie im Denken. Das automatische Vorgehen der neuronalen Netze aber ist ein Denkkorsett, das stets das Wahrscheinliche erzwingt. Detaillierter differenzieren Neuronale Netze werden umso unpräziser, je mehr Details sie unterscheiden sollen. Schon mit wenigen Resultatmöglichkeiten (Outcomes) sind sie überfordert. Biologische Intelligenz hingegen kann sich je nach Fragestellung in sehr differenzierte Ergebniswelten eindenken, mit einer Vielfalt von Ergebnismöglichkeiten. Transparenz

Drei Beobachtungen zur Künstlichen Intelligenz / 2

By |25. Februar 2022|Categories: Künstliche Intelligenz|Tags: , , , , |

Die Möglichkeiten der neuronalen Netze sind beschränkt Der unbezweifelbare Erfolg der neuronalen Netze lässt ihre Schwächen in den Hintergrund treten. Als korpusbasierte Systeme sind neuronale Netze völlig von der vorgängig erfolgten Datensammlung, dem Korpus abhängig. Prinzipiell kann nur die Information, die auch im Korpus steckt,  vom neuronalen Netz überhaupt gesehen werden. Zudem muss der Korpus bewertet werden, was durch menschliche Experten erfolgt. Was nicht im Korpus steckt, befindet sich ausserhalb des Horizonts des neuronalen Netzes. Fehler im Korpus oder in seiner Bewertung führen zu Fehlern im neuronalen Netz: Intransparenz Welche Datensätze im Korpus zu welchen Schlüssen im neuronalen Netz führen,

Drei Beobachtungen zur Künstlichen Intelligenz / 1

By |21. Februar 2022|Categories: Künstliche Intelligenz|Tags: , , , , |

KI umfasst mehr als nur neuronale Netze Neuronale Netze sind potent Was unter Künstlicher Intelligenz (KI) allgemein verstanden wird, sind sogenannte Neuronale Netze. Neuronale Netze sind potent und für ihre Anwendungsgebiete unschlagbar. Sie erweitern die technischen Möglichkeiten unserer Zivilisation massgeblich auf vielen Gebieten. Trotzdem sind neuronale Netze nur eine Möglichkeit, 'intelligente' Computerprogramme zu organisieren. Korpus- oder regelbasiert? Neuronale Netze sind korpusbasiert, d. h. ihre Technik basiert auf einer Datensammlung, dem Korpus, der von aussen in einer Lernphase Datum für Datum bewertet wird. Das Programm erkennt anschliessend in der Bewertung der Daten selbständig gewisse Muster, die auch für bisher unbekannte Fälle

Aktuelle Pressetexte zur Künstlichen Intelligenz

By |17. August 2021|Categories: Künstliche Intelligenz|Tags: , , , , |

Meine These, dass sogenannte KI-Programme zwar ausserordentlich leistungsfähig sind, doch ihre Intelligenz bestenfalls geborgt haben und zu eigenständigen Denkleistungen aus prinzipiellen Gründen nicht imstande sind, wird zunehmend auch von anderen Seiten unterstützt. Hier drei Publikationen mit dieser Stossrichtung: St. Galler Tagblatt, 3. August 2021, Christoph Bopp: "Dr. Frankenstein verwirrte die Künstliche Intelligenz": https://www.tagblatt.ch/leben/ki-uund-medizin-doktor-frankenstein-verwirrte-die-kuenstliche-intelligenz-ld.2169958 . The Gradient: 3. August 2021, Valid S. Saba: "Machine Learning Won't Solve Natual Language Understanding": https://thegradient.pub/machine-learning-wont-solve-the-natural-language-understanding-challenge/ . Neue Zürcher Zeitung, 17. August 2021, Adrian Lobe: "Man kann Algorithmen zu Kommunisten erziehen, aber sie können auch zu Rassisten werden, wenn sie in schlechte Gesellschaft geraten" https://www.nzz.ch/feuilleton/wie-die-black-box-lernt-bots-kann-man-zu-rassisten-machen-ld.1636315?ga=1&kid=nl165_2021-8-16&mktcid=nled&mktcval=165_2021- 08-17

Künstliche Intelligenz: Daniel Kehlmann und CTRL

By |5. April 2021|Categories: Information, Künstliche Intelligenz|Tags: , , |

Ist künstliche Intelligenz intelligent? Oder kann sie es werden? Der bekannte Schriftsteller Daniel Kehlmann ("Die Vermessung der Welt") hat letztes Jahr mit einem Sprachalgorithmus (CTRL) in Silicon Valley  zusammen den Versuch unternommen, eine Kurzgeschichte zu schreiben. Fasziniert und gleichzeitig kritisch berichtet er über dieses aufschlussreiche Experiment. CTRL Das Programm CTRL ist ein typisches corpusbasiertes KI-System, d.h. ein System mit einer grossen Datensammlung - dem Corpus - und einem statistisch funktionierenden Auswertungsalgorithmus. Konkret haben die Betreiber den Corpus von CTRL mit Hunderttausenden von Büchern, Zeitungen und Online-Foren gefüttert, wodurch das System auf ein Gedächtnis aus Abermillionen von Sätzen zurückgreifen kann. Die Auswertung dieses Datenschatzes erfolgt

Künstliche und natürliche Intelligenz: Der Unterschied

By |31. August 2020|Categories: Künstliche Intelligenz|Tags: , , , |

Was ist wirkliche Intelligenz?  Paradoxerweise hilft uns der Erfolg der künstlichen Intelligenz, essenzielle Bedingungen für die echte Intelligenz zu erkennen. Wenn wir nämlich akzeptieren, dass die künstliche Intelligenz an Grenzen stösst und im Vergleich zur echten klar erkennbare Mängel aufweist – und genau das haben wir ja in den Vorbeiträgen erkannt und beschrieben –, dann zeigen uns die Beschreibungen nicht nur, was bei der künstlichen Intelligenz fehlt, sondern auch, was die echte Intelligenz der künstlichen voraus hat. Wir lernen also etwas ganz Entscheidendes zum Thema natürliche Intelligenz. Was haben wir erkannt? Was sind die essentiellen Unterschiede? Meines Erachtens sind es

Wo in der künstlichen Intelligenz steckt nun die Intelligenz?

By |14. Juli 2020|Categories: Künstliche Intelligenz|Tags: , , , , , , , |

Ganz kurz: Die Intelligenz steckt immer ausserhalb. a) Regelbasierte Systeme Die Regeln und Algorithmen dieser Systeme - Typ A1 und A2 - werden von Menschen erstellt und niemand wird einem Taschenrechner wirkliche Intelligenz zubilligen. Das Gleiche gilt auch für alle anderen, noch so raffinierten regelbasierten Systeme. Die Regeln werden von Menschen gebaut. b) Konventionelle korpusbasierte Systeme (Mustererkennung) Diese Systeme (Typ B1) verwenden immer einen bewerteten Korpus, also eine Datensammlung, die bereits bewertet worden ist  (Details). Die Bewertung entscheidet, nach welchen Zielen jeder einzelne Korpuseintrag klassifiziert wird und die Klassifizierung stellt dann das wirkliche Wissen im Korpus dar. Die Klassierung ist

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