Selbstreferentialität 1
In den 80-er Jahren las ich fasziniert Douglas Hofstadters Kultbuch „Gödel-Escher-Bach“. Zentral darin ist Gödels Unvollständigkeitssatz. Dieser Satz zeigt eine (die?) Grenze für die klassische mathematische Logik auf, und Gödel bewies sie 1931 zusammen mit der Tatsache, dass sie prinzipiell für alle klassischen mathematischen Systeme unüberwindbar ist. Das ist schon erstaunlich – insbesondere, da wir als Kinder der Aufklärung und überzeugte Jünger der Ratio nichts für stabiler und sicherer ansehen als die Gesetze der Mathematik. Hofstadters Buch hat jedenfalls einen enormen Eindruck auf mich ausgeübt. Allerdings hatte ich an gewissen Stellen, z.B. beim Thema der „Kodierung“ von Information den Eindruck,
Semantik, der blinde Fleck
Semantik wird nicht als eigenes Fachgebiet behandelt. Sie findet sich zwar in jedem Fachgebiet, denn jedes Fachgebiet hat seine eigene Semantik, d.h. seine Weise, den Objekten des Fachs eine Bedeutung zu geben. Das ist die Semantik des Fachs. Doch Semantik selber wird nicht als eigenes Wissenschaftsgebiet studiert. Alle Wissenschaftler brauchen Semantik, wenn sie in ihr Fachgebiet hineinschauen, doch Semantik selber sehen sie nicht als wirkliche und eigenständige Wissenschaft an. Semantik ist der blinde Fleck im Auge der Wissenschaft. Wohin gehört die Semantik? Wenn Semantik als Wissenschaftsthema eingeordnet werden soll, bieten sich z.B. folgende Fächer an: a) Linguistik b) Informationstheorie






